Das frage ich mich wirklich. Denn Horst Seehofer, der Herr der tausend (verschiedenen) Meinungen hat wieder mal gesprochen. Und wie! Oder besser: Was!
Jaja, der Horst … Vor dem Dieselgipfel (der wirklich „der Gipfel” war) noch stramm darauf geeicht, die Autobauer zur Rechenschaft zu ziehen, schiebt er nun dem Dieselfahrer den schwarzen Peter zu. Ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen: Das war doch klar. Stimmt natürlich.
Aber wie er das macht, ist an Unverschämtheit nicht zu überbieten. Dass die Automobilunternehmen sich ihre „Strafe” selbst aussuchen dürfen — also trotz umfangreichen Betruges praktisch straffrei ausgehen, ist ja an sich schon dreist genug. Doch jetzt stellt sich der Wankel-Horst auch noch hin und sagt: Liebe Besitzer von Dieselfahrzeugen, ob es Fahrverbote gibt, liegt ganz an euch. Ihr müsst einfach nur die tollen Preisnachlässe von BMW und Co. annehmen und neue Autos kaufen. Dann gibt’s auch keine Fahrverbote.
Die Dieselfahrer sollen also den Unternehmen, von denen sie bewusst betrogen wurden, noch mehr Geld geben, damit die noch mehr Gewinn machen und ihren Managern und Aktionären noch mehr zahlen können. Damit sie als Käufer eines Dieselwagens nicht für etwas bestraft werden, was genau diese Unternehmen zu verantworten haben.
Geht’s noch?
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