Jetzt ist es soweit. Ein Skiläufer ist gegen den Baum gekracht. Und wenn Sie jetzt denken: Na und, beim Abfahrtslauf zerlegt es doch regelmäßig einen, dann muss ich Ihnen leider sagen, Sie liegen total falsch. Hier geht es nicht um alpinen Skilauf, sondern um Biathlon. Ja, genau, Biathlon. Dieser Sport, bei dem Frauen und Männer in hautengen Gymnastikanzügen trotz der zahnstocherschmalen Bretter, die sie an den Füßen tragen, elfengleich durch den Wald gleiten. Die dann alle paar Kilometer anhalten und wild mit ihrer Flinte losballern dürfen. Oder ist es eine Büchse? Ich kenn’ mich da nicht so aus, als Pazifist. Ist ja auch egal. Jedenfalls hat es da jetzt diesen Deutschen erwischt, Arnd Peiffer heißt der. Mit zwei „F”. Keins vor dem ei und zwei dahinter.
Aber ich schweife ab, was wollte ich eigentlich sagen? Ach ja. Ist die Welt nicht verrückt? Da sitzt man jahrelang jeden Samstag im Winter vor der Glotze und wartet darauf, dass bei diesem Sport endlich mal einer dem Konkurrenten ein Auge ausschießt. Oder wenigstens sich selbst in den Fuß. Und dann sowas! Dafür tut man sich Winter für Winter das halbe Wochenende lang die bieder-nervige Werbung für alkoholfreies Weißbier an. Manchmal sogar das ganze. Von der ständigen Interviewerei und dem Geschwafel der Experten (merke: jeder Ehemalige ist automatisch ein Experte) ganz zu schweigen!
Und das alles auch noch gebührenfinanziert. Als ob die fromme TV-Glotzergemeinde nur aus Wintersport-Fetischisten bestünde! Manchmal möchte man einfach nur noch dem nächsten ganzkörpereingeschnürten Athleten die Flinte (oder Büchse) entreißen und einen dieser „Programm”-macher umballern, oder? Und dann ist endlich allen klar: Sport ist Mord!
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